Aktuelle Information Trinkwasser
Weiterhin keine Keimbelastung feststellbar
Rhein Hunsrück Wasser will Kunden künftig besser informieren
Untermosel. Im Trinkwassernetz an der Untermosel konnten auch nach den jüngsten
Laboruntersuchungen keine Verunreinigungen mehr durch den Krankenhauskeim
„Pseudomonas aeruginosa“ festgestellt werden. Damit ist das Wasser seit dem 16. Juni ohne
Befund. Bis zur endgültigen Freigabe durch das Gesundheitsamt Mayen-Koblenz wird das
Wasser bis auf Weiteres nach einem abgestuften Plan gechlort. Das teilt der Versorger
„RheinHunsrück Wasser“ mit. Zwischenzeitlich hat der Zweckverband bereits erste Schritte
unternommen, um die Information der Öffentlichkeit deutlich zu verbessern.
„Wir gehen nach wie vor davon aus, dass die Verunreinigung durch zwei – zeitlich eng
beieinander liegende – Netzbaumaßnahmen verursacht wurde“, erklärt Werkleiter Steffen
Liehr. Man habe mit dem Technologiezentrum Wasser (TZW) Kontakt zur wissenschaftlichen
Begleitung und Analyse aufgenommen: „Die Forschungsstelle wird uns bis zur endgültigen
Ursachenermittlung unterstützen. Dabei werden wir auch gemeinsam schauen, ob und wenn
ja wie wir unsere Prozesse optimieren können.“
Aktuell wird das Wasser in Absprache mit dem Gesundheitsamt weiter desinfiziert, die Dosis
wird schrittweise verringert: „So lässt sich gewährleisten, dass Bereiche gereinigt sind, die
zwischendurch auch weniger oder gar nicht genutzt werden. Ein Beispiel sind
Wochenendhäuser oder Ferienwohnungen.“ Nach der Aufhebung des Abkochgebots können
laut Liehr alle Geräte im Haus uneingeschränkt genutzt werden: „Wir bitten unsere Kunden
jedoch, wenn Geräte oder Leitungen im Haus länger nicht genutzt wurden, zu spülen.“
Der Versorger hat in den letzten Wochen das Leitungsnetz intensiv gespült. Leichte
Trübungen des Wassers können da auftreten, wo es im Ortsnetz noch Leitungen aus
Gusseisen gibt: „Das ist unbedenklich. Im Lauf der Jahrzehnte bilden sich in solchen Rohren
kleinere Rostanhaftungen, die sich durch die intensiven Spülungen der letzten Wochen lösen
können. Der eine oder andere wird das auch in hauseigenen Filtern wahrnehmen können.“
Deutlich verbessern will der Zweckverband seine Kommunikation mit den Bürgern: „Wir sind
Techniker und haben vollkommen unterschätzt, welche Sorgen und Verunsicherung so ein
Ereignis auslöst. An dieser Stelle waren wir offen gestanden überfordert und bitten unsere
Kunden um Entschuldigung. Das muss besser werden.“ Man habe erkannt, dass die
Verteilung rein technischer Informationen nicht ausreicht: „Wir sind dankbar, dass die
Feuerwehren uns schnell und unkompliziert bei der Verteilung der Handzettel unterstützte.“
Das könne künftig aber nur ein Mosaikstein der Information sein. „Wir haben bei den
Stadtwerken Neuwied um Hilfe und Expertise angefragt.“ Diese habe man nicht nur
kurzfristig zugesagt, ein erstes Treffen hat bereits stattgefunden: „Aktive Pressearbeit,
soziale Medien, Sorgentelefon, verständlichere Informationen und Schulungen: Da müssen
wir dazulernen und haben schon einiges an Hausaufgaben bekommen. Die Strukturen
werden wir möglichst schnell aufbauen.“ Der Werkleiter betont in diesem Zusammenhang:
„Sollte es noch Fragen oder Sorgen geben, bitten wir uns eine kurze Mail an
info@rhwasser.de . Ich werde mich persönlich darum kümmern.“